Ja, es ist ein schwieriges Jahr für den Motorsport. Bevor die ersten Veranstaltungen stattfanden, senkte sich der „shutdown“ über das Land. So stand am Sonntag für Emil und mich die erste touristische Ausfahrt auf dem Programm, Joachim und Atrid sowie Norbert und Anke standen auch auf der Startliste – die allerdings war nirgendwo, auch nicht im Internet, zu finden. Trotzdem, Respekt für den Mut der Macher des AMC Duisburg, allen voran Norbert Zander und Robert Lünsmann, die sich frühzeitig um ein Hygiene-Konzept und die Genehmigung für ihre Ausfahrt und das Oldtimer-Treffen auf der Dreieckswiese im Sportpark Wedau gekümmert hatten.
Sie versprachen eine anfangfreundliche Fahrt, 154 Kilometer, am Niederrhein. Doch beim Studium der Wertungstabelle gab es leise Zweifel. Keine „Baumaffen“, aber mehrere Zeitprüfungen, und auch Zeitstrafen an den Abschnittskontrollen ohne Karenz ? Nun, ein verbindlicher Zeitplan dient sicher in Corona-Zeiten dazu, Gruppenbildung zu vermeiden. Leider sah die Realität anders aus.
Verkehrsbedingte Aufenthalte (viele Ampeln auf der Idealstrecke), Rückstau an Kontrollposten (Underberg) und WP’s führten dazu, dass vor allem für Teilnehmer mit höheren Startnummern (45 waren zugelassen) bei dem vorgegebenen ehrgeizigen „Schnitt“ die Zeiten knapp, ja sehr knapp wurden. Dazu hatte das Hochsommer-Wetter Radler und Bummler vor die Tür gelockt, man fand sie zuhauf in Stadt und Flur. Norbert und Anke haben dann nach der Mittagspause abgebrochen. Wir haben den Stress so nicht empfunden, da ein deutlicher Schaden an den Bremsen uns zwang, den Wagen zu wechseln, so dass wir nunmehr ohne Druck dem Feld hinterher fahren konnten.
Trotzdem, die gutgemeinte Runde um den Kaiserswerther Markt, der von Ausflüglern nur so wimmelte, und die letzte WP in Wedau mit der Schlussrunde auf den überfüllten Parkplätzen war nicht zu Ende gedacht. Teilnehmer, die auf die Stoppuhr achten müssen, machen sich und dem Motorsport bei Radwanderern und Co. keine Freunde !Leider gab es nach der Zielankunft, wie auch schon morgens bei der langen Wartezeit vor dem Start, keine weiteren Informationen, so warteten wir Walsumer dann auch die Siegerehrung nicht ab.
Um ein Fazit zu ziehen: Es war eine schöne Ausfahrt, bei herrlichem Wetter, durch die Niederrhein-Landschaft bis an die holländische Grenze. Eine selbst organisierte „schlanke“ Versorgung, Frühstück, Mittags-Suppe, Curry-Wurst, Zwischenstop bei Underberg und Diebels mit „Giveaways“, ein Profi-Roadbook, wie es sein sollte, ausreichende Helfer. So haben wir die „Fahrt“ genossen. Der „Wettbewerb“ allerdings war Gewöhnungsbedürftig, für Anfänger möglicherweise zu anspruchsvoll. Trotzdem, spät im Jahr ein schöner Auftakt im Oldtimer-Sport, wir freuen uns, dass es wieder losgeht